Teleprompter – Fluch oder Segen?

Unvorbereitet mal schnell ein Video einsprechen, weil man den Text bequem ablesen kann? Oder lieber darauf verzichten, weil man ja sofort hört und sieht, dass hier abgelesen wird? Von manchen gehasst, von anderen geliebt, beleuchten wir in diesem Artikel die Vor- und Nachteile des Teleprompters und geben Tipps und Tricks für die Vorbereitung und Anwendung.
Ein Gefühl von Sicherheit und ein klarer Redefluss: das spricht für den Teleprompter
Sicherheit bei der Aufnahme. Wer seinen Text vor der Aufnahme ausformuliert, befasst sich bereits intensiv mit Inhalt und Ablauf der Präsentation. Wie ein roter Faden gibt der Text Orientierung entlang aller wichtigen Abschnitte. Das hilft stets beim Thema zu bleiben und nicht abzuschweifen. Allein die Anwesenheit eines ausformulierten Textes und damit das Wissen um einen Spickzettel kann schon beruhigend wirken, und lässt Sie während des Drehs weniger nervös sein.
Reduzieren von Fehlern. Verhaspler, viele „Ähms“ oder unsichere Pausen, in denen man überlegt, wie es weitergeht, werden dank vorbereitetem Text deutlich verringert. Gleichzeitig werden Zahlen, Fachbegriffe und Fremdwörter korrekt wiedergegeben. Das beugt der Angst vor, wichtige Details zu vergessen oder zu verwechseln.
Verbessertes Timing. Je nach Sprache, Formulierung, Wortlänge und natürlich Persönlichkeit des Sprechenden kann das Sprachtempo sehr unterschiedlich ausfallen. Neigen Sie dazu häufig zu schnell zu sprechen oder gegen Ende der Präsentation immer schneller zu werden? Dann gibt Ihnen ein Teleprompter einen gleichbleibenden Takt vor und sorgt für einen klaren Redefluss.
Blickkontakt zur Kamera. Der Text ist typischerweise entweder vor der Kameralinse oder in nächster Nähe zu ihr platziert. Damit wird der Blick zur Kamera gelenkt und der oder die Vortragende hält stets den direkten Augenkontakt zu den Zuschauenden. So erzielt das Video die beste Wirkung und kommt einer persönlichen Interaktion möglichst nah.
Performance mit Hinweisen optimieren: Im Fließtext kann man eine ganze Reihe kleiner Helferlein verstecken. So kann man z. B. Wörter großschreiben oder markieren, die *betont* werden sollen, eine [Pause] für Szenenwechsel und Kamerafahrten einbauen oder auch nur einen Smilie am Ende der letzten Zeile einfügen, der daran erinnert zu lächeln bis zum eigentlichen Aufnahmestopp 😊.
Achtung Monotonie! Das spricht gegen den Teleprompter
Verleitet zum starren Ablesen. Besonders wenn man mit dem Text nicht gut vertraut ist, neigt man dazu sich zu sehr auf das Vorlesen zu konzentrieren und starrt auf die Zeilen. Das überträgt sich auf die gesamte Körpersprache. Ohne den Einsatz von Mimik und Gestik wirkt man schnell steif vor der Kamera. Nonverbale Kommunikation verleiht dem Gesagten nicht nur mehr Ausdruck, sondern ist ein wesentlicher Bestandteil menschlicher Kommunikation.
Unser Tipp: Hier hilft es das Tempo des Teleprompters etwas zu reduzieren, damit der Text Sie nicht durch die Präsentation scheucht und Sie somit genügend Freiraum für Mimik und Gestik beim Vortragen gewinnen.
Erschwert Interaktionen. Ein paar Schritte laufen, Produkte in die Kamera halten, auf eine Mediawall zeigen – einmal weggeschaut, verliert man schnell den Faden und findet nicht mehr den Einstieg in die richtige Textstelle.
Unser Tipp: Planen Sie bei der Texterstellung genügend Sprechpausen ein, in denen Sie mit den virtuellen Inhalten oder realen Objekten interagieren können. Auch ein hybrides Modell kann helfen: verwenden Sie ausformulierten Text nur dort, wo Sie ihn auch wirklich benötigen. In anderen Abschnitten setzen Sie dann auf die freie Rede.
Kann unnatürlich wirken. Wenn die Formulierung nicht der natürlichen Sprache und Rhythmus des Sprechenden entspricht, kann das fertige Video aufgesetzt und unnatürlich wirken. Geschriebener Text unterscheidet sich eigentlich immer von der Art wie wir sprechen. Daher empfiehlt es sich nicht Marketingsätze von Webseiten oder Beiträge aus wissenschaftlichen Dokumenten zu kopieren und einfach vorzulesen.
Unser Tipp: Formulieren Sie Sätze und Erklärungen so, wie Sie sie in einem echten Gespräch sagen würden, und lesen Sie sich Ihren Text zum Testen selbst laut vor.
Lohnt sich also der Einsatz eines Teleprompters? Das ist unser Fazit
Ob man einen Teleprompter nutzt oder doch lieber frei spricht, das findet man am besten durch Ausprobieren heraus. Prinzipiell gilt: Das Ausformulieren von Texten kann im Vorfeld mehr Zeit in Anspruch nehmen, wirkt sich aber positiv auf die Produktionszeit aus. Weniger Durchläufe und Wiederholungen sorgen für eine geringere Produktionszeit bei der eigentlichen Aufnahme.
Sicherlich benötigen die ersten Anläufe etwas Übung. In ein paar Probeaufnahmen kann man Sprachtempo und Betonungen variieren. Hat man einmal ein Gefühl für das Ablesen entwickelt, kann der Teleprompter eine große Hilfe beim Produzieren sein, sodass wir ihn gerade bei den Anfängen und ersten Schritten mit virtuellen Produktionen empfehlen.
Das Beste aus dem Teleprompter herausholen: Das sollten Sie beachten
Was kann man nun machen, damit man das Ablesen so wenig wie möglich sieht? Hier unser Tipp: Indem man beim Sprechen immer mal wieder mit dem Kopf nickt, ihn leicht schüttelt oder dreht, sieht der Blick weniger starr aus und man gibt dem Gesagten noch mehr Ausdruck und Betonung. Körpersprache hört nicht beim Kopf auf! Das darf sich für Sie selbst ruhig ein bisschen übertrieben anfühlen – im Video wird es das für die Zuschauer sicher nicht tun. Probieren Sie es aus.
Sprechen Sie generell lieber etwas langsamer, damit Ihr Publikum Ihnen auch bei schwierigen Themen gut folgen kann. In der deutschen Sprache gelten ca. 110-140 Wörter pro Minute als Richtwert.
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